Sorge um ehemalige Bewohner des House of Life
Wer in den vergangen Wochen am ehemaligen House of Life in der Blücherstraße 26B vorbeikam, konnte die zunehmende Zahl von Krankenwagen nicht übersehen. Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr, des Arbeiter-Samariter-Bundes, von Easy Ambulance. Offenbar war in der Corona-Quarantäne-Station nach einem ruhigen Sommer jetzt mächtig Betrieb. Das bestätigte Dr. Johannes Danckert, bei Vivantes Geschäftsführer für Klinikmanagement, am Freitagabend in der rbb-Abendschau. Spätestens Anfang bis Mitte dieser Woche sei die Einrichtung mit ihren 115 Betten komplett ausgebucht, sagte er.
Als das House of Life im Sommer überraschend geschlossen wurde, hatte die Senatsverwaltung für Gesundheit das Gebäude angemietet. Eine von der Vivantes Forum für Senioren GmbH betriebene "Temporäre Notfall-Pflegeeinrichtung" sollte dort einziehen, hieß es. Im Schaukasten prangte bald ein harmloses Plakat der Vivantes Hauptstadtpflege. Wer aber nun genau dort künftig untergebracht werden sollte, wurde nicht recht deutlich. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci sprach nebulös von Menschen, die "in der aktuellen Pandemielage nicht in ihrer häuslichen Umgebung gepflegt werden können oder ... nach einem Krankenhausaufenthalt kurzfristig nicht in ihre Wohnungen zurückkehren können".
Tatsächlich war die Blücherstraße wohl vor allem als Reserve für Ausbrüche in Pflege- und Seniorenwohnheimen bei einer möglichen Zweiten Welle vorgesehen. Die Einrichtung werde "immer dann aktiviert", klärte Danckert im rbb auf, "wenn es zu Krisensituationen in Pflegeheimen kommt und dann der Krisenstab der Senatsverwaltung für Gesundheit oder auch die Heimaufsicht sagt, wir sollen helfen". Insgesamt könnten damit 500 bis 700 Heimbewohner von den zunehmend überfüllten Krankenhäusern ferngehalten werden, hofft er. Im Gegensatz zur Notfallklinik auf dem Messegelände in der Jafféstraße wurde das jedoch nie an die große Glocke gehängt. Erstaunlicherweise - schließlich ist die Quarantäne-Station ein rarer Beleg für vorausschauende Planung zur rechten Zeit.
Denn die Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen häufen sich. Bei dem bisher größten wurden jetzt laut Tagesspiegel im Seniorenheim Goldenherz in Mitte 108 Bewohner und 46 Mitarbeiter infiziert. Bislang seien 22 Bewohner und ein Mitarbeiter mit oder an einer Covid-19-Infektion verstorben, so die Zeitung weiter. Nach mogblog-Informationen haben 40 ehemalige Bewohner*innen des House of Life nach der Schließung im Sommer im Goldenherz ein neues Zuhause gefunden. Nicht nur Mitglieder des inzwischen aufgelösten Fördervereins House of Life e.V. hoffen von ganzem Herzen, dass sie bei guter Gesundheit sind.
Dieter Tzschentke
Meine schwer demenzkranke Frau war auf Anordnung des Gesundheitsamtes in der Blücherstraße untergebracht,-
wegen positiver Testung ohne Symptome und Impfung vor 15 Tagen. Den menschenunwürdigen Akt möchte ich nicht kommentieren.
Der 19 tägige Aufenthalt in Quarantäne hat ihr schlecht getan. Sicher bemühen sich alle und tun was sie können,- Aber,– im Bett Liegende müssen bewegt werden!!!!!! Meine Frau hatte offene Stellen am Körper, die auf eindeutig auf Pflegevernachlässigung hinweisen. Die Wohngruppenpflegerinnen und Pfleger haben inzwischen für Linderung gesorgt.
Ich wünsche Allen Gesundheit.
Rolle
Was ist aus den Bewohnern geworden? Was aus den Mitarbeitern? Kräht kein Hahn mehr nach… Dieses House war etwas Besonderes…
Menschen, die alleine nicht leben können, aber auch nicht ins Altersheim o.ä. passen, von der Familie und/ oder Gesellschaft verstossen… nicht einfach im Umgang und gerade deswegen so besonders und liebenswert.
Es war keine “Endstation “. Jeder Tag war anders, nicht immer eitel Sonnenschein, aber immer aufregend, schön, individuell und voller Leben… Im Backstage Raum hinterm Speisesaal hat jack Russel Lottsi sogar 4 Welpen geboren… Und einer von ihnen wohnt bis heute mit mir…
Passt auf euch auf und bleibt gesund!!🙏