Corona Care Pakete von mog61 enthalten Nützliches für Obdachlose und Bedürftige
Am Anfang stand wie immer eine Idee. Vielleicht spielte auch eine Rolle, dass der Verein mog61 – Miteinander ohne Grenzen e.V. im Januar bei der Zählung von Obdachlosen mithalf und damals nicht einen Betroffenen fand. Jedenfalls überlegte sich mog-Vorsitzende Marie Hoepfner, ob Menschen ohne Wohnung und andere Bedürftige nicht ganz besonders unter der Corona-Pandemie zu leiden hätten.
Tun sie natürlich, klarer Fall. Es entstand der Plan einer Notration, einer bequem über der Schulter zu tragenden Tasche mit dem, was ein Mensch in Not am dringendsten braucht. Toilettenpapier natürlich, im heißen Sommer Wasser, Hygieneartikel wie Seife, Zahnpasta, Zahnbürste, ein Handtuch. Haltbare Sachen zum Essen, Trockensalami vielleicht, Marmelade, Reiswaffeln, dazu Kekse und Süßigkeiten. Und eine Mund-Nasen-Maske.
Arbeitsname des Projekts: Corona Care Pakete. An die 300 sollten es werden. Und Marie und Martina schwangen sich auf den Roller und suchten nach Sponsoren. Erstaunlicherweise fanden sich richtig viele. Der dm-Drogeriemarkt in der Bergmannstraße überschüttete die beiden geradezu mit Gaben. Das NHU spendete Desinfektionsmittel, Sirplus in der Bergmannstraße unglaubliche Leckereien. Es wurde immer mehr.
Schnell türmte sich Kiste auf Kiste. Wo sollten sie alle hin? Das Mehrgenerationenhaus in der Gneisenaustraße bot sich als Zwischenlager an. Aber bald wurden es zu viele Pakete und mog61 zog in die Gitschiner Straße 15 um, ins Zentrum gegen Ausgrenzung und Armut der Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion, wo Jürgen Horn freundlicherweise Obdach bot. Wareneingang, Warenausgang. Sorgfältig stapeln, zählen, eintüten. Toilettenpapier besorgen, Zahnbürsten fehlen noch. Das will alles organisiert sein. Und bei 300 Taschen kommen gehörige Mengen ins Spiel. Das bedeutet schon mal Rücken und Schmerzen im Knie vom Bücken.
Im Juli verteilte mog61 in der Gitschiner Straße die ersten Corona Care Pakete. Mehr als 70 Taschen wurden letzten Donnerstag bei »Laib und Seele« verschenkt, der Essensausgabe für Bedürftige an der Passionskirche. »Die Taschen kommen sehr gut an«, berichtet Pfarrerin Dörthe Gülzow. Und es geht voran! Klopapier wird langsam knapp, Duschgel fehlt und bald muss auch wieder neu eingetütet werden.
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