Gegen den Winter-Blues

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Eine Weißkohl-Hackfleisch-Pfanne wärmt Körper und Seele

Hauptsache: Gut gewürzt und heiß auf den Tisch! Foto: ks

Wenn der Winter gar nicht mehr aufhören will, am Himmel ein Grauton auf den anderen folgt und sich die Minus-Temperaturen bis in den März, ach was: April hineinziehen, gibt es ein wunderbares Mittel gegen den Winter-Blues: eine heiße, vitaminreiche Weißkohl-Hackfleisch-Pfanne mit Weißwein-Sahne-Sauce und frischen Kartoffelchen.

Der Bewohner eines Single-Haushalts hat natürlich vorgesorgt und schon Wochen zuvor für alle Fälle einen großen Kohlkopf und ausreichend frisches Hackfleisch erstanden. Ab damit ins Gefrierfach:

Die äußeren Blätter des Kohls wegnehmen, waschen, achteln und jeweils den Strunk entfernen. Mit einem scharfen Messer in schmale Streifen schneiden. Anschließend blanchieren, also für drei bis fünf Minuten in einen großen Topf mit kochendem Wasser geben, danach ausgiebig eiskalt abschrecken. In gewünschte Portionen aufteilen und einfrieren.

Das Hackfleisch ohne Fett in einer Pfanne erhitzen, mit einer Gabel immer wieder platt drücken, bis sich das gesamte Hack in kleine braune Kügelchen oder Klümpchen verwandelt hat. Kalt werden lassen und ebenfalls einfrieren.

Jetzt vergehen Tage, Wochen, ja Monate. Draußen schneit es, taut es, regnet es, ab und zu ein argwöhnischer Blick in Richtung Heizung, Pullover rausholen, eine Wolldecke aus dem Schlafzimmer. Und eines verregneten Nachmittags, wenn Tropfen auf Tropfen über das Dachflächenfenster perlt und der Hunger immer größer wird, ist es dann soweit:

Hackfleisch und Weißkraut aus dem Gefrierschrank herausholen und schonend auftauen (geht übrigens auch energiesparend im Kühlschrank). Die Kartoffeln 20 Minuten lang garen. Währenddessen in der Pfanne die klein geschnittenen Zwiebeln und den Knoblauch mit etwas Butter oder Pflanzenöl anschwitzen. Hackfleisch dazu, gut verteilen. Weißkohl unterheben und einige Minuten mit anbraten. Mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer, reichlich Kümmel und etwas Chilipulver würzen. Dann mit Fleischbrühe und Weißwein ablöschen und rund zehn Minuten zugedeckt sanft köcheln lassen.

Abschmecken, die Sahne angießen und weitere fünf Minuten offen reduzieren. Währenddessen die Kartoffeln schälen. Erneut abschmecken und mit frischer Petersilie auf den zerdrückten, leicht gesalzenen Kartoffelchen servieren, dazu gern ein Glas des zum Kochen benutzten Weißweins.

Ein wunderbar rustikales Essen, das Körper und Seele wärmt. Das Geheimnis: viel Pfeffer, viel Knoblauch, viel Kümmel, etwas weniger Chili. Die Kartoffeln sollten knallheiß sein und gut zerdrückt werden, der Kohl noch bissfest. Beim Wein empfehlen sich trockene, preiswerte Italiener vom unteren Regalbrett im Supermarkt, die vor allem die vordere Gaumenhälfte beschäftigen. Erwischt man den richtigen, trägt man den Geschmack von Sauce, Kohl und Kümmel noch stundenlang mit sich herum und die begeisterten Geschmacksnerven fragen ständig nach: "War das alles? Gibt es nicht noch ein bisschen mehr?"

Zutaten für 2 Portionen:

  • 250 g gemischtes Hackfleisch (oder vom Rind)
  • 250 g Weißkohl
  • 6 - 7 mittelgroße Kartoffeln, mehligkochend
  • 2 Zwiebeln
  • 100 ml trockener Weißwein
  • 100 ml Fleisch- oder Gemüsebrühe
  • ca. 75 ml Sahne
  • frische Petersilie
  • 3 Knoblauchzehen
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, Kümmel, getrocknetes Chilipulver
  • etwas Butter oder Pflanzenöl