Die leckeren Kekse von Jennifer Louzi wecken Erinnerungen
Die Tüte mit den Keksen steht sicher verwahrt auf dem Wohnzimmertisch. Ganz sicher. Es versteht sich von selbst, dass sie erst am Heiligen Abend geöffnet werden darf. Ehrensache! Andererseits ... ich meine ... wie soll man etwas über Kekse schreiben, wenn man noch gar keinen probiert hat? Einen einzigen vielleicht, nur mal so als Test? Oder zwei, weil es ja verschiedene Sorten sind? Oder drei ...?
Die Kekse von Jennifer Louzi sind etwas ganz Besonderes. Erstens schmecken sie absolut lecker. Man muss nur die Verpackung öffnen und schon steigt einem ein feiner Zitronendurft in die Nase. Oder Orange-Mandel. Oder Muskatnuss-Himbeer. Oder Ingwer. Es ist eben keine Dutzendware vom Fließband, sondern Handarbeit ohne künstliche Zusätze, jeder einzelne Keks liebevoll gebacken und sorgsam verpackt. Und zweitens macht Jennifer auch personalisiertes Gebäck. Da steht dann eine intime Botschaft oder ein lustiger Spruch drauf, die man vorher im Internet eingeben kann. Bestens geeignet nicht nur für Hochzeiten und Geburtstage, sondern auch als Werbegeschenk mit oder ohne Firmenlogo.
Jennifer stammt aus dem Elsass und hat das Backen bei ihrer Oma gelernt. "Das ist die beste Schule!" Weil im Elsass Kekse nicht Kekse heißen, sondern "Bredala", nannte sie ihr kleines Back-Unternehmen "Bredaland". "Ich wollte eigentlich ein Stück meiner Heimat haben", sagt die 34-Jährige. 2016 fing sie mit dem Backen an, drei Jahre lang hatte sie auf dem Weihnachtsmarkt am Roten Rathaus einen Stand, jetzt backt sie in Kreuzberg bei der Daheim-Manufaktur in der Dieffenbachstraße 68.
An Aufträgen fehlt es nicht. Veranstaltungen, Hochzeiten, Taufen. Viele Firmen ordern gleich größere Mengen. Natürlich ist Corona ein Problem, aber bei Jennifer stehen die Zeichen eher auf Expansion. "Es gibt viel zu tun!" Im Moment macht sie alles alleine: Einkaufen, Backen, Verpacken, Marketing, Emails, Steuer. Im kommenden Jahr könnte sie schon eine Hilfe brauchen, denkt sie. Vielleicht auch mit jemandem zusammenarbeiten? "Ich habe immer so unglaublich viele Ideen!" So experimentiert Bredaland zum Beispiel seit ein paar Monaten mit einer durchsichtigen Bio-Verpackung, als Alternative zum ungeliebten Plastik. "Mal sehen, ob das den Leuten gefällt!"
Inzwischen ist der Autor bei Keks Nummer sechs, ach was: sieben angelangt. Oma Caroline, mit Butter und Zitrone, dazu gemahlene Mandeln und Vanille. "Butterzeug" hieß das damals bei uns zu Hause, es zerschmolz auf der Zunge und Kekse hießen nicht Kekse, sondern "Plätzchen". Mutter war auch so eine begnadete Plätzchen-Bäckerin und in der Küche duftete es damals ganz ähnlich, wie es jetzt duftet, wenn man eine Bredaland-Kekstüte öffnet.
Kontakt: Bredaland