Broken English ist wieder da – jetzt in der Arndtstraße
Links vom Eingang liegen die Kekse. »Walkers Pure Butter Shortbread Highlanders« zum Beispiel oder »Tunnock‘s Milk Chocolate Coated Caramel Wafer Biscuits«. Daneben »Duke & Duchess of Sussex English Breakfast Tea« und natürlich »Frank Cooper‘s Original Oxford Marmalade«. Was für eine Fundgrube für Freunde des Vereinigten Königreichs!
Broken English ist wieder da. Aus Sorge vor dem bevorstehenden Brexit hatte Dale Carr ihren legendären Laden für englische Spezialitäten in der Körtestraße schließen müssen. Aber jetzt hat sie eine Nachfolgerin gefunden und seit Oktober ist der neue Laden in der Arndtstraße 29 geöffnet.
Ein schönes, helles, liebevoll eingerichtetes Geschäft. Die neue Inhaberin Antje Blank ist eigentlich studierte Anglistin und hat über radikale Schriftstellerinnen im 18. Jahrhundert promoviert. Mit ihrem Mann lebte sie 15 Jahre lang in Großbritannien. Noch heute schwärmt sie davon: »Die Landschaft, die Berge, oft stehen Schafe an der Straße, es ist neblig und man kommt sich vor wie bei Sherlock Holmes.« Auch vermisst sie den lockeren britischen Umgang, »diese geflissentlich leicht witzige Sprache, mit der man sich sehr geschickt durch den Alltag manövrieren kann«.
Seit 2007 wohnt sie in Berlin und ging fleißig bei Dale Carr einkaufen. »Eines Morgens lag ich im Bett und habe bei Spiegel Online gesehen, dass Frau Carr ihren Laden zumacht. Das hat mich schockiert! Da hab ich einfach eine E-Mail geschrieben.«
Die beiden Frauen haben verhandelt, sich mehrfach getroffen und am Ende war nicht nur eine Nachfolgerin, sondern auch ein neuer Standort in Sicht. Und der Brexit? Wenigstens sei mit dem Wahlsieg von Boris Johnson jetzt die Ungewissheit beseitigt, ob er kommt. Aber ein No-Deal wäre schon schwierig. »Wir haben viele kleine Familienunternehmen. Ich glaube nicht, dass die für jedes Päckchen einen Exportschein ausfüllen.«
Kontakt: Broken English mo-fr 11-18, sa 11-16 Uhr.