Von Australien bis Venezuela

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… kommen Studenten zu »Transmitter« und lernen Deutsch

Der Unterricht in der Gneisenaustraße 86 macht offenbar mächtig Spaß. Foto: Dana Engfer

»Wie viele Sprachen du sprichst, so oftmal bist du Mensch.« Das soll der große Goethe einmal gesagt haben. Nun gut, das ist schon eine ganze Weile her, aber Vu Hoang spricht jedenfalls eine Menge Sprachen. Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Vietnamesisch. Ein wenig Japanisch, das Große Latinum hat er auch und im Moment lernt er Hebräisch. »Faszinierende Schriftzeichen«, sagt er.

Hoang gehört die Sprachschule »Transmitter« und die ist letzten Sommer vom Neuköllner Schillerkiez in die Gneisenaustraße 86 umgezogen. »Wir waren ein Opfer der Gentrifizierung«, sagt Hoang. Teile des Hauses in der Allerstraße sollten an einen Investor verkauft werden, die Miete lag plötzlich doppelt so hoch und da blieb nur die Suche nach neuen Räumen.

Die Sprachschule selbst existiert schon seit sieben Jahren. Hier wird Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Die Studenten kommen aus der ganzen Welt und sind meistens zwischen 25 bis 35 Jahre alt. Sogenannte »Young Professionals«: Architekten, Designer, Medienleute, Künstler, viele Doktoranden, die alle nicht nur ein paar Brocken Deutsch sprechen wollen. Tatsächlich reicht die Liste der Herkunftsländer von Australien bis Venezuela.

Es gibt Intensiv- und Abendkurse, jeweils vier oder sechs Wochen lang. Sie kosten 240 oder 150 Euro und müssen in der Regel privat bezahlt werden. Mit vielen Studenten bleibt Hoang auch nachher in Kontakt. So stellte die Japanerin Saki Nagatani im Sommer bei Transmitter eigene Illustrationen aus. Hoang selbst hat zuvor als Kurator und Galeriemanager gearbeitet und längere Zeit in New York und in Neapel gelebt. Jetzt sagt er: »Berlin ist mein Zuhause!«

Und wie gefällt es dem 38-Jährigen in Kreuzberg? »Der Start im Sommer war ziemlich rau!« Wegen der Starkregen gab es zwei Überschwemmungen, dann noch zwei Einbrüche in sehr kurzer Zeit. Bis Juli 2007 war übrigens im selben Souterrain die Redaktion des Stadtteilmagazins »Kiez und Kneipe« untergebracht – aber daran erinnert sich schon fast niemand mehr.

Kontakt: Sprachschule Transmitter