Der Heinrichplatz bekommt einen neuen Namen
Ich bin nicht frei und kann nur wählen, / welche Diebe mich bestehlen.
So fängt einer der berühmtesten Songs der Band »Ton Steine Scherben an«, Texter war der im Jahr 1996 verstorbene Rio Reiser und nach ihm soll jetzt im Herbst 2020 der bisherige Heinrichplatz in Kreuzberg benannt werden.
Reißen wir die Mauern ein, die uns trennen. / Kommt zusammen, Leute. Lernt euch kennen.
Das beschloss die BVV letzte Woche mit 27 gegen acht Stimmen bei zwölf Enthaltungen. Für die Umbenennung hatten sich die Linken stark gemacht und die Berliner Geschichtswerkstatt.
Komm rüber Bruder, reih dich ein, / komm rüber Schwester, du bist nicht allein.
Witzigerweise waren viele linksalternative Aktivisten und auch Anhänger Reisers dagegen. Sie fürchten eine Aufwertung der Amüsiermeile Oranienstraße und noch mehr Gentrifizierung. Pascal Striebel (Grüne) erinnerte daran, dass nur Frauen als Namensgeber in Frage kämen.
Mach ne Faust aus deiner Hand. / Keine Macht für Niemand!