Kreolische Suppe und Waffeln auf dem Dragoner-Wintermarkt
Es war fast ein bisschen wie früher, vor Corona. Ja, natürlich, am Eingang gab es eine lange Schlange, weil jeder seinen Impfstatus nachweisen musste, dann noch eine Station mit den Kontaktdaten und die eigentliche Einlasskontrolle mit dem Stempel fürs Handgelenk. Maske ordentlich aufgesetzt? Abstand? Laut Vorschrift durften sich den Nachmittag über ohnehin nicht mehr als 160 Leute gleichzeitig auf dem Dorfplatz im Dragonerareal aufhalten. Dort war am Samstag Wintermarkt.
Bunte Stände mit Spielzeug, Kinderbüchern und anderen Flohmarkt-Sachen, eine wärmende Feuerschale, gute Stimmung, viele Bekannte, die man schon lange nicht mehr gesehen hatte. Meine Güte, wie hast denn du den Winter überstanden? Und plötzlich die Erinnerung: Neben dem täglichen, einsamen Home-Office existiert da draußen ja eine lebendige Welt voller Gespräche und Begegnungen! Die Maske war da kein ernsthaftes Hindernis.
Kreuzberg lebt! Wir alle leben noch! Erstaunlich. Die "Karawane Parkraum" von Fahrrad 3000 war da, natürlich auch das Modellprojekt Rathausblock, wo man sich einen möglichst kreativen Namen für den neuen Kiezraum ausdenken konnte. Alte Ausgaben des "Kreuzberger Horns" für nur ein Euro das Stück, ebenfalls stark umlagert der Stand der Städtepartnerschaft mit dem syrischen Derik. Irgendwo "Lektüre für Minuten" von Herrmann Hesse, ein Schlagzeug war zu verkaufen. Kiezbündnis am Kreuzberg. "Schützt die Hasenheide vor den Miethaien!" In der Ecke die Radtour für obdachlose Menschen mit Gnocchi-Maultaschen-Auflauf, daneben leckere Falafel vom Nachbarschaftshaus.
Wie läuft's so? "Ich bin sehr zufrieden, man kommt wirklich mit der Nachbarschaft ins Gespräch", sagt Tim. Und Alan: "Corona macht uns keinen Strich durch die Rechnung. Passt alles wunderbar. Man muss halt zweimal gucken und sehen, ob man die Leute hinter der Maske erkennt." Und dann wehte da noch ein verführerischer Duft von mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. herüber, da standen nicht nur Charlotte und Marie, sondern auch ein riesiger Pott mit veganem kreolischem Eintopf. Der absolute Wintermarkt-Höhepunkt! Man musste ihn probiert haben, um zu wissen, wie unwiderstehlich das schmeckt. Zum Nachtisch heiße Waffeln mit Puderzucker und Marmelade. Mmmmmmh! Und das allerbeste: Hier ist, exklusiv und nur bei mogblog, das Rezept:
Kreolischer Eintopf von Marie (für einen 25-Liter-Topf): Ein Kilo Zwiebeln schneiden, vier große rote Paprika schnippeln und drei gelbe. Andünsten. Als Grundlage für den Fond eineinhalb Kilo Lauch dazu, eineinhalb Kilo Möhren, eine große Knolle Sellerie. Mindestens einen großen Bund Petersilie fein hacken, fünf Lauchzwiebeln. Weitere frische Kräuter: Kerbel, Rosmarin, Oregano, Thymian, lieber mehr als zu wenig. Ingwer, eine Knolle Knoblauch. Kurkuma, Koriander, Wacholder, Lorbeerblätter, Kreuzkümmel, Cayennepfeffer, Paprikapulver. Sechs Dosen Kokosmilch. Ein Liter Sojamilch. Eineinhalb Kilo Kichererbsen (am Vortag einweichen); ein Kilo frische und vier Dosen Tomaten, das alles lange köcheln lassen. Eineinhalb Kilo gelbe Linsen im Wasser quellen lassen, abschütten, dann als letztes dazugeben. Mit Wasser auffüllen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Guten Appetit! (Arbeitszeit ca. fünf Stunden).
Der Wintermarkt auf dem Dorfplatz – mog61 berichtet › VERNETZUNGSTREFFEN RATHAUSBLOCK
[…] Miteinander ohne Grenzen e.V. haben auf ihrem mogblog einen wunderbaren Bericht zum Wintermarkt verfasst – über die ausgefallensten Schätze, den unwiderstehlichen Kreolischen Eintopf (mit Rezept zum Nachkochen!) und endlich wieder gemeinsames Miteinander. […]
uwe flamme
Liebe Marie,
ich habe mit Interesse vom Wintermarkt auf dem Dragonerareal gelesen. Leider habe ich den Termin verpasst. Ich bin ansonsten am Südstern am Gabenzaun aktiv. Darüber hinaus mache ich die Frühstücks- und Abendessensversorgung in der Flüchtlingsunterkunft des Unionhilfswerks in der Gubener Str. in Friedrichshain.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Flamme