Komfortable Ein-Zimmer-Wohnungen zu vergeben
Bei der letzten Farbe Grau gab es ja ein (übrigens unaufgelöstes) Ratespiel, für dieses Bild kommt die Erklärung aber gleich mit: Es handelt sich um eine größere Mietwohnungssiedlung für Hausspatzen, gerne auch Meisen, Feldsperlinge oder Trauerschnäpper. Komplett kostenfrei, deshalb muss über Mietendeckel, Enteignungen oder ein mögliches Verbot von Eigenheimen gar nicht diskutiert werden. Insgesamt sind 50 Wohnungen zu vergeben und in einer Großstadt, wo immer mehr Nischen, Simse, Mauerspalten, aber auch morsche Bäume wegsaniert werden, stellen solche Nistkästen für Gebäude- und Höhlenbrüter oft so etwas wie die letzte Rettung dar.
Allerdings genügen die Nistkästen alleine nicht. Es braucht ausreichend Körner und Insekten für den Nachwuchs und außerdem in maximal 50 Metern Entfernung genügend Sträucher als Deckung, Sammel- und Schlafplätze und zum Tschilpen. Sperlinge sind Koloniebrüter und begehen alle Lebensverrichtungen gemeinsam, verrät Spatzen-Fachfrau Caroline Seige. Aber nervt nicht der geringe Abstand zum Nachbarn? Ganz im Gegenteil, sagt sie: "Es können gar nicht Nistkästen genug sein, auch wenn es mal zu Streit wegen Fremdgehen oder Nistmaterialklau kommen kann."
In Bullerbü, um auf dieses Wahlkampf-Thema noch einmal zurückzukommen, gäbe es an jeder zweiten Brandwand solche Nistkästen.