Kein Hotel mit 750 Betten

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Ecke Mariannen- / Skalitzer Straße entsteht ein Bürogebäude

Kein Hostel, sondern ein Bürogebäude. Bauarbeiten an der Ecke Skalitzer- / Mariannenstraße. Foto: ks

Im Streit um das geplante Hostel in der Skalitzer Straße gibt es jetzt eine Lösung. Das Bezirksamt und die Ideal Lebensversicherung a.G. haben sich darauf geeinigt, dass an der Ecke Skalitzer / Mariannenstraße kein Hotel mit bis zu 750 Betten gebaut wird, sondern stattdessen ein Bürogebäude mit kleineren Ladeneinheiten im Erdgeschoss.

Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen der Versicherung und Baustadtrat Florian Schmidt, das Mitte Februar stattfand. Nach Auskunft der Versicherung sollen die Flächen bevorzugt bereits im Bezirk ansässigen Unternehmen angeboten werden – auch solchen mit gemeinwohlorientierten und sozialen Ansätzen.

Die Initiative »NoHostel 36« hatte in der Vergangenheit massiv gegen den Neubau gekämpft. »Der Großbau hat miese Auswirkungen auf unsere Nachbarschaft. Mehr Massentourismus, steigende Mieten, mehr Verdrängung, fehlender Raum für nützliche Dinge wie Kitas, soziale Zentren, Wohnungen«, heißt es auf ihrer Webseite. Nach dem Aus für das Hotel sind die Aktivisten nicht sicher, ob sie das wirklich als Erfolg verbuchen können: »Aber ist das, was jetzt angekündigt ist – ein Geschäftshaus und Bürogebäude – besser? Braucht unser Kiez das wirklich? Wollen wir das?«, fragen sie im Netz.

Währenddessen wehrt sich die Ideal Versicherung dagegen, dass der Schwarze Peter bei ihr landet. Für das geplante Hotel habe es seit Mai 2014 eine Baugenehmigung gegeben, heißt es in einer Mitteilung auf Facebook. Die Versicherung habe dem Bezirk mehrfach »Alternativnutzungen im Hinblick auf den Bau eines Büro- und Geschäftshauses« vorgeschlagen. Zwei Bauvoranfragen seien negativ beschieden worden: »Eigene Vorschläge im Hinblick auf eine alternative Bebauung hat der Bezirk bislang weder informell noch formell vorgelegt.«

Die Aktivisten hatten besonders bemängelt, dass es zu dem Vorhaben bisher keine öffentlichen Informationen oder gar ein Beteiligungsverfahren
gegeben habe.