Zwölf verschiedene Gewürze

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Kulinarische Weltreise: Äthiopien / Siga Wot auf Injera wird mit den Fingern gegessen

Das Restaurant "Blue Nile" am Tempelhofer Ufer. Foto: ks

Die äthiopische Küche unterscheidet sich stark von den hiesigen Essgewohnheiten. Wer aus Mitteleuropa kommt, muss vor allem zwei Dinge lernen: Gegessen wird nicht mit Messer und Gabel, sondern mit den Fingern der rechten Hand. Und Grundlage für die meisten Gerichte ist ein Fladenbrot aus Sauerteig namens Injera. Gebacken wird es traditionellerweise auf einer Tonplatte über einem offenen Feuer.

Zutaten für 4 Personen:

250 g Teffmehl / 250 g Weizenmehl / 1 Würfel Hefe / 800 g Roulade vom Rind / 4 Zwiebeln / 1 Tube Tomatenmark / 4 Knoblauchzehen / 8 Teelöffel Berbere* / 1 TL geriebener Ingwer / dazu Wasser, Öl, Salz

Zubereitung:

Der Injera-Teig muss zwei bis drei Tage vorher angesetzt werden. Dazu das Mehl mit der Hefe und 1 l lauwarmem Wasser mischen und gut durchkneten. An einem warmen Ort ruhen lassen. Bei Bedarf weiteres Wasser dazugeben – bis der Teig etwa die Konsistenz von Crêpe-Teig hat. Vor dem Backen gut durchrühren.

Zwiebeln und Knoblauch klein schneiden, mit Öl andünsten, Berbere und etwas Wasser dazugeben und eine Stunde lang kochen lassen. Das Fleisch in schmale, kurze Streifen schneiden. In Öl scharf anbraten. Berbere-Zwiebel-Mischung und Tomatenmark beimischen und weiter gut durchkochen. Dabei umrühren.

Jeweils 1 Schöpflöffel Injera-Teig in eine heiße beschichtete Pfanne geben. Ohne Fett in der Pfanne verteilen, mit einem Deckel zudecken. Wenn sich im Fladen viele kleine Bläschen bilden und er sich am Rand löst, ist das Injera fertig. Das Fleisch mit Ingwer und Salz abschmecken, auf Injera servieren.

Teffmehl und das sehr scharfe äthiopische Gewürz Berbere bekommt man im Naturkostladen oder im Kräuterhaus in der Marheineke-Markthalle. Wer öfter äthiopisch kocht, wendet sich besser an Little Ethiopia in der Gneisenaustraße.

Zum Fleisch werden in Äthiopien noch rote Linsen, Bohnen, Schichtkäse, Karotten, Kartoffeln, Grünkohl oder Salate gereicht. Wie gut das schmeckt, kann man im »Blue Nile« am Tempelhofer Ufer ausprobieren. Dort gibt es auch komplett vegetarische Kombinationen. »Berbere enthält mehr als zwölf verschiedene Gewürze«, verrät Geschäftsführer Teshome Arega. »In Äthiopien bereiten es die Frauen zu. Die können das viel besser als wir Männer.«